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24.10.2012

Quer durch den Wilden Kaiser

Filed under: Tourenberichte — admin @ 09:42

06.10.2012, mit Constanze Klotz – Bergtour mit leichten Klettersteigen: Besser hätte ich wohl geschrieben „Bergtour mit leichten Hindernissen“. Eine schöne Tour hatte ich mir ausgedacht, im Internet den Lift angeschaut und die Hütte schon gebucht. Ob es eine Vorahnung war?

Jedenfalls habe ich nochmal extra beim Lift angerufen bzw. gemailt und siehe da – der Lift fährt gar nicht mehr, obwohl es im Internet so drin steht! Daraufhin die ganze Tour umgeplant, eine weitere Kaiserdurchquerung ausgetüftelt, allen Angemeldeten die neue Planung bekanntgegeben, auf das stabile Hochdruckwetter des Herbstes gesetzt – doch dann schob sich langsam, aber unaufhaltsam eine garstige Kaltfront in meine Planung. So sagte ich der Hüttenwirtin am Vortag ab, als klar wurde, dass die Front schneller als ursprünglich gemeldet kommt. Wieder alle informiert – das macht nicht nur jede Menge Arbeit, es zehrt vor allem an den Nerven!

Frühzeitig sind wir los am Samstag morgen, ohne Stau fahren wir zum Hintersteiner See. Ein herrlicher Herbsttag bricht an, noch ist alles ruhig am See. Wir machen gleich mal ein Gruppenfoto, noch sehen alle frisch und munter aus und man weiß ja nie…

Noch frisch

Über die Walleralm und  das Hocheck gehen wir zügig Richtung Kaindlhütte, dort zweigen wir ab zum Zustieg des Widauersteiges. Nun geht es steil  und baatzig bergan – da sind wir froh um die frische Herbstluft, die kühlt uns ordentlich runter. Am Einstieg machen wir erst mal richtig Brotzeit, denn wir haben bereits etliche Höhenmeter hinter uns und sind auch schon einige Stunden unterwegs.

Am Steig

Der Widauersteig ist ein leichter Klettersteig (A/B und I-), trotzdem haben wir ordnungsgemäß Gurt und Klettersteigset angelegt und den Helm auf. Steine von oben sind im brüchigen Kaiserkalk ja keine Seltenheit. Die Steiganlage ist ein typischer alter Steig, der nicht effektvoll nach Schwierigkeiten heischt, sondern den Berggeher sinnvoll durch die Wand leitet. Auf halber Wandhöhe quert man ausgesetzt die steile Wand, die Ausblicke werden immer besser.

Ausgesetzt

Der lange Aufstieg fordert seinen Tribut, und als wir fast oben ins gleisende Sonnenlicht treten, fangen wir augenblicklich noch mehr an zu schwitzen. Die Sicht ist phänomenal und wie immer werden alle Gipfel in Sichtweite benannt. Ohne App sind wir uns da nicht einig, aber es gewinnt wie im Parlament die Mehrheit.

Am Gipfel

Nach einer ausgedehnten Rast beginnen wir den südseitigen Abstieg und der hat es in sich. Sehr steil, ausgesetzt, nur selten versichert und total brüchig geht es abwärts. Da wir die Helme eh dabei haben, setzen wir sie wieder auf – oder holen ihn zumindest aus dem Rucksack, von wo er schnell mal, durch die Schwerkraft bedingt, einen luftigen Ausflug macht.

Steiler Abstieg

1450 Höhenmeter Aufstieg haben wir in den Oberschenkeln und jetzt müssen unsere armen Knie alles wieder runter! Nach dem wir das steilste Stück hinter uns haben, macht sich ein Teil der Gruppe schon mal auf den Weg, um die Autos vom Hintersteiner See nach Bärenbad zu holen. Der Rest geht knie- und materialschonend langsam weiter und hat sogar noch das Glück an der Steiner Hochalm (mit neuer Fahrstrasse erschlossen, ts ts ts…) eine nette Einlage zu erleben: Die Wirt spielt Harfe und singt mit seiner Frau Gstanzl. Und wir sitzen bei Kaiserwetter und einem herrlich frischen Getränk lauschend daneben und amüsieren uns über die Ziegen, die versuchen, die Blumen von den Tischen zu fressen. Selbst Kunstblumen sind Ziel ihrer Begierde!

Mit einer Einkehr in Bärenbad lassen wir den Tag ausklingen und freuen uns am Sonntag,  dass wir nicht bei strömendem Regen in den Bergen unterwegs sind!

„Kaiserliche Hoheiten“: Brigitte Schmidbauer, Günther Budil, Heinz Barczewski, Hubert Ascher, Renate Resch, Rüdiger Lindner, Simone Struve Leitung und Tourenbericht: Constanze Klotz

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