Sonntag 7.30; Dreizehn Bergradler wollen heute unbedingt das schöne Wetter ausnutzen und in die Berge! Die Räder sind schnell verpackt und dann macht sich der Konvoi auf Richtung Kirchberg im Brixental. Treffpunkt ist die Talstation der Fleckalmbahn.
Räder herrichten, Tour vorstellen und los gehts. Auf dem Radweg durch Kirchberg, Brixen und Westendorf rollen wir gemütlich bis zur Talstation der Alpenrosenbahn. Genügend Zeit zum Warmrollen. Ab dort beginnt der zähe und lange, aber einzige Anstieg über 1000 Höhenmeter zum Brechhornhaus. Zuerst auf einer Teerstraße bis zum Gasthof Thaler, dann weiter auf Forststraßen vorbei am Schrandlhof mitten ins Westendorfer Skigebiet. Der Weg windet sich wie eine Schlange stetig den Hang hinauf, kein einziges gerades Stück. Jeder sucht sein Tempo, die Gruppe zieht sich auseinander bleibt aber immer in Sichtkontakt! Die ersten erreichen nun die Skilifte um den Fleiding und Gampenkogel, die anderen folgen. Unter den Liftrassen wirds nun langsam richtig heiß. Die Spätsommersonne, der wolkenlose Himmel und die Steigung lassen uns nochmal richtig schwitzen. Den ganzen Hang hinauf sind wir die einzigen heute, seltsam bei dem Wetter! Wir kurbeln und kurbeln bis der Weg flacher wird, oben kann man das Rad um ein paar Kurven rollen lassen und dann stehen sie da. Die Wanderer in Massen, warum, wo kommen die alle auf einmal her, soviel! Die letzten Meter legen wir im Schritttempo zurück, immer schön grüßend. Kurz vor dem Brechhornhaus hören wir Musik, zu laut für die Berge! Willkommen zum jährlichen Grillfest auf dem Brechhornhaus, es spielen die orginal Westendorfer Buam! Die ersten unserer Gruppe sitzen schon eine ganze Zeit und genießen die viel zu laute Volksfeststimmung.
Bei Weißbier, deftigem Essen und viel volkstümlicher (oder volksdümmlicher) Musikgaudi vergeht die Mittgasrast ziemlich schnell. Wir brechen wieder auf. Ein kleiner Anstieg und dann liegt er da, der Kreuzjöchlsee. Wie im Gemälde reihen sich im Hintergrund die Loferer- und Leoganger Steinberge auf. Ein perfektes Alpenpanroma. Alle müssen fotografieren.
Nachdem sich alle sattgesehen haben gehts weiter, vorbei an der Wiegenalm zum Einstieg (oder Einfahrt) in den Trail. Alternativ könnte man ja auch auf einer Forststraße abfahren, aber erstaunlich, jeder möchte den Wald- und Wiesenweg runter. Und der entpuppt sich als wunderschön zu fahrender Pfad, ein paar Streckenabschnitte werden zwar schiebend passiert, aber jede(r) kommt mit einem Grinsen im Gesicht runter.
Viel zu schnell erreichen wir das Tal der Aschauer Ache. Dieser folgen wir bis ins Zentrum von Kirchberg. Bei Kaffee und Kuchen sitzen dann elf Radler in der Sonne und lassen den schönen Tag Revue passieren. Elf Radler, wir waren eigentlich dreizehn! Zwei fehlen, nach ein paar Versuchen steht die Handyverbindung, und wir erfahren, dass Ludwig und Manfred im Tal nach rechts abgebogen sind, Richtung Aschau, und dann den Rest der Gruppe nicht gefunden haben. Anschließend fuhren sie am Kaffee Lorenzoni vorbei und landeten wieder in Brixen. Zweimal falsche Richtung! Nach einer halben Stunde Irrfahrt geselltwn sie sich auch zu uns und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Ca. 40 km und rund 1100 Hm später verpackten wir unsere Räder und machten uns auf den Heimweg. Leider rauschten wir dann alle mehr oder weniger in einen riesigen Stau, der von einem Unfall am Irschenberg ausgelöst wurde. Auch die bekannten Umfahrungen nutzten uns nichts, alles war verstopft von Autos. Drei Stunden dauerte so die Heimfahrt!
Übrigens, die Wald- und Wiesenwege die bei der Tour befahren wurden sind ausgewiesene Mountainbike Trails. Sie wurden extra für diese Zwecke angelegt und werden gepflegt. So befahren diesen Wegabschnitt jährlich an die 1000 Bergradler im Rahmen des Kitzalpbike Marathonrennen im Juli.
Mitgefahren sind: Michaela Kollmansberger, Lenka Nardelli, Hanni Riepold, Günter Budil, Edwin Volker, Claus Bertz, Hans Buchmann, Richard Wachinger, Andreas Just; Gäste waren Ludwig Kettenberger, Thomas Baumeister, Manfred Zimmermann; Tourenleitung und -bericht: Hans Pirsch